Innerhalb des Lobau Forum Teilnehmerkreis entbrannte kürzlich eine Kontroverse über die Handlungsebenen auf denen sich das Lobau Forum konzentrieren möge. Auslöser dieser Kontroverse war unsere Superlinie S80.
Diese S-Bahn Linie S80 mit 12 Haltestellen, die von Aspern-Nord nach Querung der Donau Richtung Hütteldorf fährt und die nur im 30 Minuten Takt unterwegs ist, wo Stationen geschlossen wurden und Streckenabschnitte komplett neu gebaut werden wollen.
Die S80 ist im Osten als eine der Alternativen zur geplanten Lobauautobahn wichtig und im Westen gibt es die Auseinandersetzung ob eine Trasse in Hoch- oder Tieflage mit all den jeweiligen begleitenden massiven Umbaumaßnahmen entstehen soll.
Die linksseitig der Donau als auch der auf der rechten Donauseite gelegenen Stadtteilen über die Klammer der S80 mit einzubeziehen, wurde als eine Gefahr bewertet, die Verzettelung und Abschwächung unserer Hauptanliegen bewirkt. Die Ausbau- bzw. Umbau-Varianten der Verbindungsbahn in Meidling und Hietzing wären doch von der Problemstellung wie der Umsetzung, völlig unterschiedliche und voneinander zu trennende Projekte.
Somit wäre das Projekt Lobautunnel aus dem Fokus geraten. Weil die damit zusammenhängenden und zu befürchtenden Förderungsmaßnahmen für den Motorisierten Individualverkehr, die Steigerung des Auto-Verkehrsaufkommens und Bodenversiegelungen, die negativen Einflüsse auf Grundwasserversorgung des Nationalparkes und deren Auswirkung auch auf das landwirtschaftlich genutzte Umland und das Mikroklima bei gleichzeitiger Vernachlässigung des Öffi-Ausbaues insbesondere des S-Bahn-und Straßenbahn-Systems weiterhin ungestört befördern werden!
Aber keine Sorge, das Lobau Forum setzt sein Priorität weiterhin auf die Verhinderung irrwitziger Straßenbauvorhaben, mit Beispiel Lobautunnel, denen sie zukunftsfähige Verkehrslösungen gegenüber stellt.
Die Schnellbahnlinie S80 verdeutlicht mit deren unterschiedlichen Problemlagen wie notwendig Solidarität ist und das äußert sich in den Vorschlägen des Lobau Forums:
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Es braucht ein Taktverdichtung auf die Marchegger Ostbahn. Es soll wieder Personenverkehr auf die Laaer Ostbahn geben, mit einer neuen Haltestelle beim Gewerbepark Stadlau und einer bei Rautenweg. Es soll auch S-Bahn Verkehr für die Haltestellen Lobau und Hausfeldstraße wieder geben, sowie eine Rex Schnellverbindung Richtung Marchfeld die 2/3 der Haltestellen im 22. ausspart wie es im 23. Bezirk der Rex nach Süden macht. Mehr als sinnvoll wäre eine Straßenbahn wieder nach Groß Enzersdorf!
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Es muss genauso die Donau Eisenbahn Querungskapazität erhöht werden. Entweder durch ein viergleisiger Ausbau der Stadlauer Ostbahnbrücke kombiniert mit ein Überwerfungsbauwerk im 11. Bezirk in Wien umso die S-Bahn Nahverkehr von Frachtverkehr betrieblich zu entflechten oder durch eine Reaktivierung von Siebenbrunn nach Orth und eine Eisenbahnbrücke nach Fischamend um so der Frachtverkehr über Götzendorf zu leiten und weg von Stadlau sodass mehr Nahverkehrskapazität von Donaustadt in der Stadt hinein freigemacht wird.
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Es wäre Sinnvoll die Donauuferbahn Einbindung in die Ostbahn anders zu bauen um so eine S-Bahn Ringschluss zu ermöglichen.
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Es muss genauso die Flaschenhals von den Nahverkehrsgleisen zwischen Hauptbahnhof und Meidling aufgelöst werden. Die jetzige Stammstrecke von Hauptbahnhof auf und die S80 fährt für 2 km auf die Stammstrecke. Dieser Flaschenhals verhindert eine Taktverdichtung linksseitig der Donau. Ich meine, es sollte von Lobau Forum ein Anliegen sein, dass es zwischen Hauptbahhof und Meidling im 10. und 5. Bezirk durchgängig vier Nahverkehrsgleisen auf Gürtelseite gebaut werden und dass das ÖBB Projekt demnächst auch Vorbereitungen dafür trifft.
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Es wurde ein wunderschönes Unterwerfungsbauwerk westlich von Meidling gebaut werden, um die Nahverkehrsgleise von der Südbahn heraus zufädeln von zwischen die Nahverkehrsgleise von der Verbindungsbahn, das dann im Flohbergtunnel Richtung Maxing führen (12. Bezirk). Da bietet es sich gerade an, das ähnlich wie zwischen Floridsdorf und Meidling auch zwischen Stadlau und Wiental eine Nahverkehrsstammstrecke etabliert wird.
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Leider sind die ÖBB Pläne für die Verbindungsbahn in 13. und 14. Bezirk aber sehr darauf fokussiert diese innerstädtische Strecke zu nützen, um Frachtverkehr Richtung Freudenau, Albern, Kledering, Zentralverschiebebahnhof und Frachtterminal Inzersdorf zu führen. Da wird mit eine 12,5‰ trassiert statt 25‰ wie am Vorortelinie. Da werden Querungsmöglichkeiten für Fuss und Radfahrer erschwert oder geschlossen. Da wird Umstiegshaltestelle zu U4 in Unter St. Veit verbaut. Da wird eine Einbindung und Ringschluss mit der Vorortelinie erschwert, indem Höhe und Länge für eine Unterwerfungsbauwerk westlich von Penzing verbaut wird. Da wird Unmengen von Beton, Geld und Stadtfläche verbaut um die Auswirkungen auf den motorisierten Individaulverkehr möglichst gering zu halten.
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Aber es sollte doch auch von Lobau Forum eine Anliegen sein, dass Ost-West und Nord-Süd Frachtverkehr von Straße auf Schiene kommt. Die ÖBB darf hier den Nahverkehr nicht vernachlässigen weil sie so viel mehr Gewinn mit RailCargo Austria erwirtschaften. Natürlich ist es angenehm für die ÖBB in Donaustadt und Hietzing die Nahverkehrstakt spärlich zu halten sodass sie mehr Kapazität fürs Frachtverkehr haben. Aber eine Öffi Alternative zu Lobautunnel wird nich gehen wenn die ÖBB hier nicht Druck bekommt auch Infrastruktur für den Nahverkehr zu bauen. Wenn die ÖBB feststellt das sie einen Frachtverkehr Flaschenhals zwischen St. Pölten und Wiener Becken haben, dann sollten sie vielleicht die 2004 stillgelegte Abschnitt von der Leobersdorfer Bahn zwischen Weissenbach und Hainfeld reaktivieren. Oder, eine Überlegung die Verbindungsbahn ist sowieso zwischen Südbahn und Himmelbauergasse viergleisig, die Grundstücke links und rechts wurden schon in die 1970er für eine Viergleisigkeit abgezwickt. Da wäre es doch überlegenswert die fehlende 2,4km Viergleisigkeit als Tieflage bis Hietzinger Hauptstraße fertig zubauen. Haltestellen gehen sich dann wunderbar aus mit die S-Bahn 25‰ Trassierung als Verlängerung von der Vorortelinie und ohne Haltestellen sind Frachtgleise außen als Verlängerung der Donauländebahn.