Am 27. April 2025 dürfen die autochthonen WienerInnen wieder ihr Kreuzerl bei der Wiener Gemeinderat- und alle anderen in Wien ansässigen WienerInnen, nur bei der Bezirksratwahl abgeben.

Etwas früher, wären die Wahlen doch im Herbst 2025 erst fällig gewesen, doch Bürgermeister Ludwig hat anders  entschieden.
Es werden da die Weichen für viele anstehenden Probleme gestellt und so wie es ausschaut werden wir die selben Mechanismen wieder erleben die das „weiter wie bisher” perpetuieren könnten.

Da sie sich auf der Seite des Lobau Forum befinden, ist es sicherlich nicht verwunderlich dass der Fokus hier aber auf der Verkehrsproblematik und der Gegnerschaft zu einem durch und durch schädlichem Großbauprojekt – der Lobauautobahn mit Tunnel unter der Donau, zu liegen kommt.
Mit Hilfe der Zivilgesellschaft ist es seit Jahrzehnten gelungen diese Projekte zu verhindern und erste Ansätze zu einem Umdenken lassen sich nun erkennen.

Der Auftritt des neuen Verkehrsminister Hanke am Sonntag den 6. April 2025 in der „ZiB 2lässt hoffen – Hanke: „Jetzt als Bundesminister muss ich klar sagen: Wie können wir da weiter tun? Ich glaube, dass man vom Gas heruntergehen sollte, und forderte, sich die Fakten richtig anzusehen."
Ja, es ist notwendig, dass alle Beteiligten sich zusammen nehmen um gemeinsam Lösungen möglich zu machen, mit Hinsicht auf Nachhaltigkeit und sozialer Ausgewogenheit. Der Bund, die Gemeinde Wien und die ÖBB sind da angesprochen!

Mit dem Zielnetz 2040 möchte die ÖBB für den zukünftigen Mobilitätsbedarf bereits heute vorausschauend die Weichen stellen, mit ambitionierten Konzept das zur Einsicht vor liegt.

Für uns in Wien, aber vor allem der Menschen in Transdanubien, ist da die Seite 47 mit dem Kapitel WWS (WIEN SIMMERING – WIEN SÜSSENBRUNN) höchst interessant.

Mit der Ankündigung von Errichtung neuer Verkehrsstationen wird da der Notwendigkeit der Zeit endlich Rechnung getragen.

Die Frage ist allerdings ob den Ankündigungen auch konkrete Taten folgen werden?
Man beachte bitte die schon 2023 initiierte Resolution des Lobau Forum, wo Stationneubauten auf einer S10 Schnellbahnlinie beim Gewerbepark Stadlau, bei der Breitenleer Straße und dem Rautenweg gefordert werden. Aber auch eine S80 Station Lobau mit einem möglicher Zugang und der Entschärfung einer Straßenquerung zum Naherholungsgebiet Donauinsel und weil das stark besiedelte Lobauvorland hier eine Station (wieder)gebrauchen könnte.

So wollte die Bürgerinitiative S80 Lobau, vor der kommenden Wien-Wahl 2025 es genauer wissen und startete eine Befragung der antretenden Parteien zu der leider geschlossenen Station Lobau, die aber enormes Potential für eine Neuerrichtung hätte, mit folgendem Text:

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir sind eine Bürgerinitiative, die bereits im Jahre 1995 die Erhaltung der S- Bahnstation Lobau durchgesetzt hat und sich seit deren Schließung im Jahre 2014 konsequent für deren Wiedererrichtung einsetzt.

Wir sind sicher, dass Ihre Partei sich für die Anliegen der Wiener Bürger stark macht und mit all ihren Kräften daran arbeitet, unsere Anliegen zu unterstützen.

Die S- Bahnstation Lobau, in deren Umgebung unzählige neue Wohnbauten errichtet werden, wird dringend benötigt, vor allem auch, um den motorisierten Individualverkehr zu entlasten. Außerdem würde ein Neubau der Station mit einer Querung der Raffineriestraße zur Donauinsel, entlang der schon bestehenden Bahngleise der S 80, eine immense Erleichterung für Erholungssuchende, Fußgänger, sowie Radfahrer, bedeuten. Zusätzlich würde der gefährliche Bahnübergang im Bereich Raffineriestraße, an dem bereits zwei Menschen zu Tode gekommen sind (eine Radfahrerin erst Ende letzten Jahres), entschärft werden.

Im Anhang finden Sie eine genaue Beschreibung der Lage und der Situation.

 
Daher fragen wir Sie: Wie stehen Sie zur Wiedereröffnung der S- Bahnstation Lobau?

Antworten Sie bis zum 10.04.2025. wir werden eine Presseaussendung mit dem Ergebnis Ihrer Antwort machen.
In Erwartung Ihrer positiven Antwort,
Bürgerinitiative S80 Lobau

Folgende Antworten sind eingelangt:

 

GRÜNE

Ich kenne die Geschichte der Schließung der S-Bahnstation Lobau natürlich sehr gut.

Natürlich sind wir dafür, dass die ÖBB diese Station wieder in Betrieb nimmt. Allerdings ist von der Station derzeit nicht mehr viel über und sie müsste vorher grundlegend saniert, bzw. auch etwas verlegt werden. Letztes Jahr ist es BMin Gewessler gelungen, die Strecke Simmering – Süßenbrunn in das Zielnetz 2040 aufzunehmen. Im Zuge der Errichtung dieser neuen Schnellbahnstrecke wird es möglich sein, den Flaschenhals der Stadlauer Ostbahnbrücke zu beseitigen und die Strecke zwischen Prater und Stadlau auszubauen. Dabei sollte meiner Meinung nach auch der Neubau der S-Bahnstation Lobau geplant und umgesetzt werden. Wir Grüne werden uns jedenfalls dafür einsetzen, dass diese neue Schnellbahnstrecke rasch in Betrieb genommen wird (lange vor 2040).

Mit freundlichen Grüßen,

Heidi Sequenz

ÖVP

Die ÖVP Donaustadt setzt sich seit jeher klar für den Erhalt der S-Bahnstation Lobau ein – ebenso wie für den Ausbau der S 80, mit einer zusätzlichen Haltestelle im Bereich Essling/Schafflerhof.

Gerade in diesem Teil der Donaustadt ist der öffentliche Verkehr massiv unterentwickelt. Viele Bewohnerinnen und Bewohner – insbesondere im immer mehr verbauten Gebiet des Siedlervereins Lobau (Biberhaufen) – sind auf das Auto angewiesen. Bis heute gibt es keine direkte Bus-Verbindung in die Seestadt Aspern. Dabei wäre der Bedarf an einem funktionierenden öffentlichen Verkehrsnetz längst offensichtlich: Immer mehr Menschen ziehen hierher, doch die Infrastruktur hinkt hinterher. Auch wir hören sehr oft das Argument der Wiener Linien, dass die „Fahrgastzahlen" nicht "passen”, also der öffentliche Verkehr nicht „wirtschaftlich” ist. Was die Bürgerinnen und Bürger in einer der ursprünglichsten und noch nicht urbanisierten Gegenden der Donaustadt benötigen, wird ignoriert. Die tragischen Todesfälle am Bahnübergang haben uns auch tief betroffen gemacht. Vielen Dank für Ihren Einsatz! Gerne unterstützen wir Sie und die Bürgerinitiative und würden uns über ein persönliches Gespräch freuen.

Herzliche Grüße

Mag. Michaela Löff Bezirksvorsteher-Stellvertreter

FPÖ

Wie Sie sich erinnern können, hat die FPÖ im Jahr 2010 als erste Partei für den Erhalt der S80-Station Lobau mobil gemacht.

Ich als Verkehrssprecher einen dahingehenden Antrag eingebracht, welcher einstimmig angenommen wurde. Dieser Handlungsauftrag wurde von der rot-grünen Stadtregierung leider nicht allzu erst genommen und keine Verhandlungen mit den ÖBB im Sinne von Anrainern und Erholungssuchenden aufgenommen. Im Jahr 2015 habe ich einen Antrag auf Wiedereröffnung der Station gestellt, den die rot-grüne Stadtregierung innerhalb von 24 Stunden abgeschrieben und selbst eingebracht hat.

Der FPÖ-Antrag wurde mit den Stimmen von SPÖ und Grünen abgelehnt, wir haben dem Antrag von Rot-Grün selbstverständlich zugestimmt. Auch danach wurden von SPÖ und Grünen - zumindest meines Wissens nach - keinerlei Schritte für die Wiedereröffnung gesetzt. Auch nach der Wahl 2020 ist mir von der rot-pinken Stadtregierung keine Initiative in dieser Richtung erinnerlich. Auch die Verkehrsministerin Gewessler dürfte kein gesteigertes Interesse daran gehabt haben. Die FPÖ wird die kommende Sitzung des Gemeinderates jedoch dafür nützen, einen erneuten Antrag im Interesse der Anrainer einzubringen.

Mit freundlichen Grüßen

LAbg. Toni Mahdalik

KPÖ

Vielen Dank für Ihre Zuschrift und verzeihen Sie bitte die späte Rückmeldung, das erste Mailist offensichtlich irgendwie untergegangen.

Schnell beantwortet können wir Ihnen sagen, dass wir uns auch für eine Wiedereröffnung der S80 Station Lobau einsetzen. Bereits in den vergangenen Jahren haben wir immer wieder in unserer Bezirkszeitung KAKTUS darauf hingewiesen wie unsinnig das Auflassen dieser Station, gerade in Hinblick auf die von Ihnen angesprochenen Entwicklungen, war. Erst vergangene Woche erschein ein Beitrag, welcher auch die Station Lobau erwähnt.

Sehr gerne werden wir schauen, dass wir auch demnächst die Forderung nach einer Wiederöffnung der Station Lobau in unserer Zeitung präsent halten und auch zukünftig versuchen uns unseren Möglichkeiten entsprechend (bis dato sind wir ja leider weder im Gemeinderat, noch in der Donaustädter Bezirksrat vertreten) dafür einzusetzen. Versprechen können wir leider nichts, aber ich kann Ihnen sagen, dass gerade der Ausbau und die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs in der Donaustadt eine unserer zentralen Forderungen in diesem Bezirk ist. Überlegungen wie dies effizient und auch kostengünstig realisert werden könnte (wenn der politische Wille vorhanden wäre) gibt es ja genug. Angefangen beim Lobau Forum, über die Initiative Wiener Schmetterling bis hin zur Arbeiterkammer. Auch wir als KPÖ 22 haben in diesem Zusammenhang schon ein paar Überlegungen angestellt. Auch die Forderung nach der Wiedereröffnung der Station S80 Lobau ist Teil davon. Eine wiedereröffnete S80 Station Lobau würde nicht nur die gesamte Linie aufwerten, sondern neben den Anrainer*innen, auch Ausflüglern massiv zugutekommen und wie Sie vollkommen richtig schreiben, den Autoverkehr reduzieren. Insofern kann ich abschließend nur nochmals betonen, dass wir eine Wiedereröffnung der Station (neben einer grundsätzlichen Verbesserung hinsichtlich der Intervalle und eines Ausbau des S-Bahnnetzes im Bezirk) absolut unterstützen. Ich hoffe ich konnte Ihnen hilfreich Auskunft in Bezug auf unsere Position diesbezüglich geben.

Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank für Ihr Engagement,

Bernhard Gaishofer, für die KPÖ Donaustadt

NEOS

Vielen Dank für die Anfrage.

Im Allgemeinen setzen wir uns für noch mehr Investitionen in das Netz von S-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen ein. Einerseits um äußere Stadtteile besser mit dem Zentrum zu verbinden. Andererseits um die äußeren Stadtteile mit neuen Querverbindungen miteinander enger zu verbinden. Wir bekennen uns darüber hinaus zu einer Realisierung der Pläne für einen S-Bahn-Ring. Die Umsetzung muss so rasch wie möglich erfolgen. Im Zuge dieser Umsetzung ist auch mit Effizienzsteigerungen im S-Bahn-Netz für den 22. Bezirk zu rechnen.

Darüber hinaus streben wir eine Verdichtung der Intervalle und eine Verlängerung der Betriebszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel an. Um die Mobilitätswende überall in Wien voranzutreiben, bauen wir das Angebot an unterschiedlichen und innovativen Sharing- und On-Demand-Mikromobilitätssystemen aus. Es ist für uns augenscheinlich, dass es beim Ausbau des öffentlichen Verkehrssystems im Nordosten Wiens Nachholbedarf gibt. Die Reaktivierung von bestehenden Stationen oder Gleiskörpern ist dabei durchaus eine Lösungsmöglichkeit, die in Betracht gezogen werden kann.

Zu bedenken ist allerdings, dass eine S-Bahn ein höherrangiges Verkehrsmittel ist und seitens der Stadt Wien und den ÖBB evaluiert werden muss, ob die notwendige Frequenz bei der Station Lobau für ein derart höherrangiges Verkehrsmittel tatsächlich ganzjährig besteht und wie sich ein weiterer Stopp auf die Effizienz der Linie auswirken würde. Sollte diese Evaluierung positiv ausfallen, ist eine Wiedereröffnung samt Umbau der Station für uns eine denkbare Option. Andernfalls begrüßen wir aber eine Verdichtung der Intervalle und ggf Anpassungen beim bestehenden Busnetz im betroffenen Bereich.

Mit freundlichen Grüßen

NEOS Wien

SPÖ

….und das ist unser Schreiben an die SPÖ, die als einzige Partei keine Stellungnahme abgegeben hat.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, die Bürgerinitiative S 80 Lobau, haben Ihnen in den letzten Tagen zwei Mal eine Anfrage geschickt, mit dem Ersuchen um Beantwortung der Frage, wie Sie, die SPÖ Wien, als stadttragende Partei zur Wiedereröffnung der S- Bahnstation Lobau stehen. Auch alle anderen Parteien haben diese Anfrage erhalten. ÖVP, FPÖ, NEOS, Grüne und KPÖ haben bereits geantwortet, wobei sich alle positiv für die Wiedererrichtung der Station ausgesprochen und auch in diesem Sinne weiterzuwirken zugesagt haben.

Bitte um Nachricht bis 12.04.2025; danach werden wir die gesammelten Stellungnahmen per Presseaussendung und in den von uns in nächster Zeit geplanten Informationsveranstaltungen öffentlich machen. Wir sind erstaunt, von Ihnen als einzige Partei, die sich so sehr um den Ausbau des öffentlichen Verkehrs kümmert, bisher keine Antwort erhalten zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Bürgerinitiative S80 Lobau