Green Logistics Kongress 2021


Frage am den Herrn Madreiter: Wie stehen sie zu dem Thema Lobauautobahn?

(Thomas MADREITER, Dipl. Ing., Planungsdirektor Stadt Wien)


Madreiter: Zum einen möchte ich einmal sagen wir versuchen den Begriff Lobauautobahn zu vermeiden aber ich möchte mi da jetzt nicht in Wortklaubereien ergehen. Ah Kurzantwort auf ihre Frage, ah wir halten diese Netzergänzung für sinnvoll Seitens der Stadt Wien, also ob sie das jetzt so zu sagen schätzen oder nicht schätzen i wül aber a Begründung dazu liefern warum das so ist.
Des stärkst Argument in meinen Augen ist, also i bin a ausgebildeter Raumplaner, is ein strukturelles wir haben in nördlich der Donau, Floridsdorf und Donaustadt fehlen uns derzeit 60.000 Arbeitsplätze, 60.000 ja wen wir auch nur den Mix haben wollten den wir in der Gesamtstadt haben, ja. 

Was hast des, wir haben eine totale Überbetonung in diesen Bezirken mit wohnen, ah und des alleine bewirkt eine Mobilität ahh die wir uns zu einem Gutteil sparen könnten. Ah wir brauchen und des is, wird jetzt irgendwie kompliziert ja, wir brauchen einfach eine bessere Erschließung der Donaustadt und Floridsdorf und auch für die Wirtschaft so attraktiv zu sein dass die Betriebe in größeren Stil dort hinüber gehen und des wor des Argument eins und des Argument zwei ah möcht ich auch ganz klar zum Ausdruck bringen, ah die Straße selbst hat amal per Se no nix mit Klimaschutz und mit an Verbrenner zu tun, das auch die Römer ham Straßen gebaut und in der Gründerzeit hats Straßen gem da hats nu ka Auto geben, ja die Kernfrage aus meiner Sicht wird sein, ah wie ma zukünftig, ah durchaus sogat Stichwort ITS oder CITS, E-Mobilität und mit anderen intelligenten Regelungen ah dafür sorgen kann dass afoch die Straßen gscheid gnutzt werdn ja, ah also i kann net da so zu sagn da Straßen verantwortlich machen für eine nicht funktionierende Raumordnung des is afoch a Schwachsinn ja. 

Und es is mir nicht einzureden ah warum wir nicht also so zu sagen die Donauquerung der ASFINAG wird ja frühhestens in den 30er Jahren in Betrieb gehen, des trau i ma do zum sagen, frühhestens ja, dann haben wir aber ganz andere technische Möglichkeiten, und des is jetzt keine Anküdndigung der Stadt Wien, keine offizielle, sag des afoch als Gedankenexperiment, ja. 

Ja wer sagt ma das i dann noch zum Beispiel wiederum auf der Tangente, auf der Praterbrücke zwei mal 4 Spuren benötige, i bin net überzeugt davon ja, da kann ich dann wieder Platz freimachen zum Beispiel für Radfahrer wo wir uns momentan durch gfretten, ja wei was ich nur hinaus möchte, tschuldigung, grundsätzlich ja, wir sind der Meinung wir brauchen diese Infrastruktur, ich hab das jetzt begründet mit dem Wirtschaftsverkehr und ich hab das zweite des zweite Argument auch nachgeschoben, die Intelligenz wird darin liegen wie wir dann auch in einer postfossilen Zeit diese Straßen intelligenter bespielen.

 Dazu den Orginalton!!!
 
Übrigens zu den 60.000 fehlenden Arbeitsplätzen, da wird auch im aktuellen Gastkommentar von Norbert Mayr bezug genommen und noch viel, viel mehr. Lesenswert!
 
Auch das Tondokument aus M-XCLOUD Stadtstraße Wien behandelt den Planungsdirektor und gibt Aufschluss über weitere Aspekte. Hörenswert!